Aug 07 2021

Inflationsrate bei fast vier Prozent

Erstmalig seit 13 Jahren hat die Teuerung im Juli hierzulande deutlich angezogen und die Marke von drei Prozent überschritten. Dieser Wert wurde zuletzt im August 2008, in der damaligen Wirt-schaftskrise, erreicht. Das statistische Bundesamt teilte kürzlich mit, dass die Verbraucherpreise um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats liegen.

Weitere Preissprünge zu erwarten

Volkswirte gehen von weiteren Preissprüngen in Europas größter Volkswirtschaft aus. Dafür verantwortlich ist zum einen die Rückkehr zu den ursprünglichen Mehrwertsteuersätzen. Die Bundes-regierung reduzierte im zweiten Halbjahr 2020 die Sätze zeitweise auf 5 bzw. 16 Prozent. Der Grund dafür war, den Konsum in Corona-Zeiten zu unterstützen. Seit Anfang diesen Jahres gilt wie-der der normale Satz von 7 bzw. 19 Prozent. Somit haben sich Waren und Dienstleistungen entsprechend verteuert.    

Gestiegene Energiepreise

Ein weiterer Punkt gründet auf den überdurchschnittlichen Anstieg der Energiepreise. Diese waren bei Ausbruch der Corona-Krise wegen sinkender Nachfrage auf dem Weltmarkt stark gefallen. Negativ wirkt sich zudem die Einführung der CO2-Steuer zum Beginn dieses Jahres aus. Seit 01. Januar wird pro Tonne Kohlendioxid (CO2), das beim Verbrennen von Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel entsteht, € 25 fällig.  

Diese Steuer ist m. E. mehr als fragwürdig, da Deutschland nur knapp zwei Prozent des von Menschen ausgelösten Spurengases weltweit erzeugt. Die Länder, die jedoch am meisten dafür verantwortlich sind, bringen nur ein müdes Lächeln hervor, für die deutschen Versuche das Weltklima zu retten. Der Steuersatz steigt im Übrigen in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter an.

Offizielle Inflationsrate ist nur die halbe Wahrheit

Wer in letzter Zeit mit offenen Augen die Entwicklung der Verbraucherpreise beobachtet hat weiß, dass die offizielle Inflationsrate nur die halbe Wahrheit darstellt. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meinem Blogartikel: "Inflationsrate von staatlicher Seite angepasst".

Wie sage ich es meinem Kunden?

Bei vielen Kundengesprächen bezüglich dem Thema Geldanlage höre ich immer wieder, dass als oberste Priorität nach wie vor die Sicherheit gilt und Produkte, die diese Kriterien erfüllen, sind die klassischen Sparprodukte von Banken und Versicherungen. Richtig ist: Das einzige, das hier sicher ist, ist der Verlust. Wenn ich von null Prozent Zins (oder gar einen Strafzins von 0,5 Prozent) nur die offizielle Inflationsrate abziehe, ist ein Kapitalverlust die Folge – diese simple Rechnung ist doch für jeden klar verständlich. Laut comdirekt Realzins-Radar verloren die deutschen Sparer auf Grund ihres falschen Sparverhaltens im ersten Halbjahr 2021 mehr als € 22 Milliarden. Wie sage ich es meinen Kunden?

 

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