Finanzielle Vorsätze für erfolgreiche Anleger 2025 Teil I
Dieser Artikel wurde vom Investment-Team des Maklerpools Invers GmbH in Leipzig verfasst. Ich bedanke mich, dass ich den Inhalt veröffentlichen darf.
Ein neues Börsenjahr liegt vor uns – stellen Sie die richtigen Weichen!
Damit ist nicht gemeint, zum Jahreswechsel den eigenen Ansatz zu wechseln oder Positionen im eigenen Depot zu ändern. Es geht vielmehr darum, kurz inne zu halten und zu überlegen: Befinden sich meine Anlagen noch auf Kurs, um meine Ziele zu erreichen?
Damit vergegenwärtige ich zugleich meine finanziellen Wünsche. Sind es materielle Ziele können diejenigen Positionen im Depot unter genau diesem jeweiligen Ziel zusammengefasst und greifbar gemacht werden. Viele Anleger verfolgen darüber hinaus das große Ziel der finanziellen Freiheit und damit über die eigene Zeit so verfügen zu können, wie sie es selbst wollen. Es bleibt wichtig, sich seine Ziele immer wieder ins Blickfeld zu rücken. Das hilft dabei, die eigenen Wünsche, nicht leichtfertig über Bord zu werfen.
Möglicher Favoritenwechsel
Wenn Sie Ihre finanziellen Ziele vor Augen haben, befinden Sie sich noch auf Kurs, um sie zu erreichen? Betrachten Sie am besten gemeinsam mit Ihrem unabhängigen Finanzanlagenvermittler Ihr Depot. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen auch im Hinblick auf die Balance und Risikoerwartung? Viele Anleger schauen auf ein erfolgreiches Börsenjahr 2024. Einige Wünsche könnten somit ein Stück weit greifbarer geworden sein.
Die Ausgangslage für 2025 erscheint vielversprechend. Dabei dürfte es zu einigen Störfeuern kommen. Damit ist vor allem die Vielzahl der geopolitischen Krisenherde und die Ungewissheit über das zukünftige Agieren des neuen US-Präsidenten Donald Trump gemeint. Anleger sollten sich auf höhere Schwankungen einstellen und auch auf einen möglichen Favoritenwechsel. Die Gewinner der Vergangenheit müssen nicht zwangsläufig zu den künftigen Überfliegern an den Börsen gehören.
Umgang mit Schwankungen
Es ist also sehr wichtig, sich selbst mit der Frage zu konfrontieren, wie Sie mit Schwankungen umgehen. Klar ist, je höher Ihre Renditeerwartungen sind, umso höher werden voraussichtlich die Schwankungen Ihrer Anlagen ausfallen. Schwankungen sollten also keineswegs rein negativ betrachtet werden, sie können ein positives Merkmal sein, dass in höheren Renditechancen besteht Schwankung und Risiko sollten zudem nicht gleichgesetzt werden. Wichtig ist, dass Sie schlechte und unnötig hohe Risiken vermeiden und gute Schwankungen (ver)tragen.
Wie erkenne ich schlechte Risiken und gute Schwankungen?
Im Hinblick auf Geldanlagen liegen schlechte Risiken vor allem darin, zu spekulieren, statt zu investieren. Viele Anleger treffen ihre Anlageentscheidungen ohne eine wirkliche Strategie zu haben. Sie kaufen und verkaufen aus unterschiedlichen Gründen irgendwelche Titel. Dabei legen sie zu bestimmten Zeitpunkten fast ausschließlich in Einzelaktien an. Die Umschichtungen erfolgen meist planlos aufgrund von vagen Vermutungen über künftige Chancen und Risiken. Die Anlage in einzelne Aktien setzt allerdings ein tiefes Verständnis zum jeweiligen Unternehmen, eine starke Expertise in Bezug auf Marktentwicklungen, die notwendige Geduld und auch eine gehörige Portion Glück voraus.
Blinder Aktionismus
Viele Anleger denken kurzfristig, obwohl ihre Anlageziele langfristig ausgerichtet sind. Sie möchten bald einen Erfolg sehen und schnelle Gewinne einfahren. Beim Versuch, durch möglichst häufiges Handeln die Kauf- und Verkaufskurse der jeweiligen Anlage möglichst gewinnbringend auszunutzen, tappen viele Anleger in die Falle des zum Teil blinden Aktionismus. Sie reagieren auf die kleinsten Kursschwankungen, obwohl diese häufig keinen Einfluss auf die langfristige Ausrichtung eines jeweiligen Unternehmens haben. Studien haben erwiesen, dass die durchschnittliche Haltedauer von Finanzprodukten eher in Monaten als in Jahren erfolgt. Timing-Versuche scheitern sehr häufig kolossal und die Anlegerrendite liegt dadurch zum Teil erheblich unter der eigentlichen Rendite der jeweiligen Anlage.
Viele Ratgeber betonen gebetsmühlenartig, dass sich breit gestreute Investments am Aktienmarkt mit Sicherheit erst dann auszahlen, wenn sie 10, 15 oder besser noch mehr Jahre gehalten werden. Vorher kann man einen Gewinn erzielen – man muss es aber nicht. Denn die Wahrscheinlichkeit, innerhalb weniger Jahre auch satte Verluste zu erzielen, ist hoch. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds hat sich diese Wahrscheinlichkeit nach ca. 10 Jahren so gut wie auf null reduziert.
Klumpenrisiko ETF
Bei passiven Indexfonds ist das Risiko ohne einen guten aktiven Fondsmanager höher, daher sollten hier 15 Jahre und länger eingeplant werden. Viele Anleger kaufen häufig jene Titel, die sie ihrer Ansicht nach besser greifen können oder über die in den Medien oft berichtet wird. Sie fühlen sich mit diesen Anlagen vermeintlich sicherer, obwohl das Klumpenrisiko dabei erheblich steigt. Wegen der dadurch geringeren Streuung hat die Korrektur eines einzelnen Titels bereits einen hohen Einfluss auf das Gesamtvermögen. Das trifft ebenfalls bei der Anlage in ETFs zu, die einen bestimmten Index abbilden. Aktuell sind die Klumpenrisiken in solchen Indizes so hoch wie seit Jahrzehnten nicht.
Große Klumpenrisiken
Auffällig bei den Indizes, in denen Privatanleger häufig investieren ist, der hohe Anteil der 5 oder 10 am größten im jeweiligen Index gewichteten Unternehmen. Das gilt auch für den am weitesten gestreuten Index, den Weltaktienindex MSCI World, der 1.396 Unternehmen enthält. Davon entfallen allein auf die Top 5 Unternehmen ca. 20%. Die Top 10 Unternehmen machen ca. 27% aus. Wenn in Zukunft ein Favoritenwechsel stattfinden sollte, können die Klumpenrisiken dazu führen, dass die schlechteren Ergebnisse der hochgewichteten ehemaligen Überflieger die Renditen der Indizes deutlich nach unten ziehen. Einen ersten Vorgeschmack haben Anleger in europäische Indizes in 2024 erhalten. Deren Ergebnisse sind deutlich schlechter ausgefallen. Das liegt v.a. daran, dass die Aktien hochgewichteter Unternehmen, die in den Vorjahren besonders gut gelaufen waren, zum Teil hohe Verluste verzeichnen mussten. In Folge haben sie die Gesamtergebnisse nach deutlich unten gezogen.
Hier geht es zu Teil II: https://www.maklerwunsiedel.de/b/3233/151/finanzielle-vorsaetze-fuer-erfolgreiche-anleger-2025-teil-ii