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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten

Staaten sparen fast € 1 Billion durch Niedrigzinspolitik der EZB

Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Euro-Länder in den vergangenen Jahren Zinsen in gewaltiger Höhe eingespart. Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank beläuft sich diese Summe seit 2008 auf annähernd € 1 Billion, dabei beziffert die Notenbank die Entlastung für Deutschland auf € 240 Million. Als Berechnungsgrundlage dient das durchschnittliche Zinsniveau vor Beginn der Finanzkrise.

Ersparnis über 10,5 % des BIP

Italien profitierte am meisten von dieser Entwicklung. Die Deutsche Bundesbank errechnete eine Ersparnis für die Jahre 2008 bis 2016 von 10,5 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes (BIP). Ähnlich lagen die Entlastungen für die Staaten Frankreich, die Niederlande, Belgien und Österreich. Für Deutschland fiel die Einsparung mit etwa 7,5 Prozent des BIP etwas geringer aus.

Notenbank warnt vor fehlender Vorsorge

Die zur Zeit günstigen Zinskonditionen werden nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank die Staatsfinanzen weiter entlasten. „Ungeachtet dessen ist der Finanzpolitik anzuraten, Vorsorge für wieder steigende Zinsen zu treffen“, so der Bericht. Aber trotz des günstigen Umfeldes sind kaum Ansätze der Euro-Staaten erkennbar, ihre Haushalte zu entschulden. „Mit hohen Schuldenquoten bleiben die öffentlichen Finanzen aber anfällig“, warnen die Experten.

Regelungen des Maastrichter Vertrages außer Kraft

Im Maastrichter Vertrag ist eine Schuldenquote von 60 % des BIP verankert, doch viele EU-Staaten haben diese Marke weit überschritten. Spitzenreiter ist Italien mit 133 Prozent, gefolgt von Portugal mit 130 Prozent und Belgien mit 106 Prozent – Frankreich und Spanien liegen knapp unter 100 Prozent. Aber auch Deutschland verfehlt mit 68 Prozent das Ziel.

EZB will Konjunktur und Inflation ankurbeln

Seit geraumer Zeit beträgt der Leitzins im Euroraum null Prozent und Kreditinstitute müssen für das Parken überschüssiger Liquidität bei der Zentralbank einen Strafzins in Höhe von 0,4 Prozent zahlen. Außerdem kauft die EZB noch mindestens bis zum Ende des Jahres monatlich für € 60 Milliarden Staats- und Unternehmensanleihen, um Konjunktur und Inflation anzutreiben.

Strafzinsen sind Kehrseite der Niedrigzinspolitik

Die ultralockere Geldpolitik hat natürlich auch ihre Kehrseiten. Viele Finanzhäuser geben zunehmend Strafzinsen an ihre Kunden weiter. Dabei wurden Firmenkunden schon länger zur Kasse gebeten, aber nun geht es vermehrt auch dem privaten Sparer an den Geldbeutel.  

Banken bunkern Bargeld

Um Strafzinsen zu umgehen, bunkern Banken nach Angaben von Carl-Ludwig Thiele, Vorstand der Deutschen Bundesbank, vermehrt Bargeld. „Innerhalb der letzten zwei Jahre haben die deutschen Kreditinstitute € 10 Milliarden in ihren Tresoren zusätzlich gelagert, um Niedrigzinsen zu entgehen“, so Carl-Ludwig Thiele gegenüber dem Tagesspiegel. „Ich erwarte, dass diese Entwicklung weitergehen wird.“ Aber auch das Lagern einer größeren Menge an Barmitteln verläuft nicht ohne finanziellen Aufwand. So müssen teilweise Tresore angeschafft und neue Räume gemietet werden. Überdies entstehen Kosten durch Versicherungsprämien und Geldtransport.

Niedrigzinsphase wird andauern

Die EU-Staaten geben weiterhin Gelder im großen Stil aus, anstatt die geringere Belastung durch den niedrigeren Zins zur Konsolidierung ihrer Finanzen zu nutzen. Dabei spielen betriebswirtschaftliche Regeln, die jede Privatperson und auch alle Firmen beachten müssen, keine entscheidende Rolle. Frei nach dem Motto: „es lässt sich einfach wirtschaften mit dem Geld anderer Menschen“. Fakt ist, die Länder sind hoffnungslos überschuldet und können sich nicht erlauben höhere Schuldzinsen zu bezahlen. Man muss also kein Experte sein, um zu verstehen, dass die Niedrigzinspolitik noch länger andauern wird und somit Zinsen auf Bankguthaben nahezu ausgeschlossen sind. Jeder Euro, der auf diesen Konten liegt, wird an Wert verlieren. Als Alternative dazu lesen Sie die vierteilige Reihe „Die intelligente Art langfristig zu sparen“, den ersten Artikel finden Sie hier.

 

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