Schließfächer werden knapp
Die Nachfrage nach Schießfächer steigt - zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Zeitschrift Handelsblatt unter den 25 größten Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland. Laut der Studie sind 80 Prozent der Minitresore dauerhaft vermietet und bei einigen Kreditinstituten bestehen bereits lange Wartelisten. Infolgedessen werden Kapazitäten aufgestockt. So erhöht beispielsweise die Mittelbrandenburgische Sparkasse bis Mitte des Jahres ihren Bestand um 800 neue Schließfächer und die Sparkasse Düsseldorf hat beim Umbau einer Filiale 2016 zusätzlich 1.400 neue Kundentresore angeschafft.
Gestiegenes Sicherheitsbedürfnis
Als Hauptgrund für die zunehmende Nachfrage gilt die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen; immerhin gab es im Jahr 2015 über 167.000 Delikte dieser Art, das entspricht einer Erhöhung von ca. 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Des weiteren nennen stetig mehr Personen physisches Gold ihr Eigen, auch Angst vor Strafzinsen für Bankguthaben spielt eine Rolle.
Knappheit lässt Preise steigen
In der freien Wirtschaft regeln Angebot und Nachfrage den Preis, sagt eine alte Weisheit. So ist es auch mit den Gebühren für Schließfächer. Die Commerzbank hat deshalb den Mindestpreis im Oktober vergangenen Jahres um fast 19 Prozent angehoben, die Erhöhung der Hamburger Sparkasse lag zwischen 8 bis 25 Prozent und die Stadtsparkasse München verlangt gar bis zu 40 Prozent mehr.
Unzulässige Artikel gebunkert
Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen dürfen nur Bargeld, Urkunden, Wertpapiere, Schmuck, Edelmetalle usw. in einem Schließfach aufbewahrt werden. Jedoch kommt bei einer Zwangsöffnung, wenn beispielsweise ein Mieter verstorben ist, so manche Kuriosität ans Tageslicht. Mitarbeiter der Kreissparkasse Heilbronn fanden kürzlich in einem derartigen Fall ein Fläschchen mit einem weißem Pulver. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, waren auf dem vergilbten Etikett nur noch die Buchstaben „Z“ und „k“ zu entziffern. Nach Sicherstellung der Ampulle durch die Berufsfeuerwehr Heilbronn wurde die Substanz chemisch analysiert – mit dem Ergebnis, dass es sich höchstwahrscheinlich um Zyankali gehandelt haben muss. Allerdings war die Flasche undicht und im Laufe der Zeit hatte sich die hochgiftige Flüssigkeit unter Lufteinwirkung in das ungefährliche Kaliumcarbonat umgewandelt. Für die Bankmitarbeiter bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, so die Stuttgarter Zeitung. Die Frage nach dem Aufbewahrungsgrund wird allerdings nie beantwortet werden.