Prozyklische Gefahren für Indizes, auf die ETFs gesetzt haben
Diese prozyklischen Gefahren bestehen insbesondere für Indizes, die zu den Lieblingsanlagen vieler Investoren in den letzten Jahren gezählt haben, in denen Wachstums- und v.a. Technologiewerte am stärksten gewichtet sind: z.B. ETFs auf US-Indizes wie den Nasdaq 100, S&P 500 oder auch den Weltaktienindex MSCI World. Hinzu kommt, dass ein weiterer unterstützender Marktfaktor der Vergangenheit angehören dürfte.
Übertreibung nach unten
Mangels Alternativen sind insbesondere eher risikoscheue Investoren in den letzten Jahren notgedrungen an den Aktienmarkt gewechselt. Die Zinswende in der Politik vieler Notenbanken macht nunmehr deutlich, dass Anleihen wieder attraktiver werden. Zumindest Nominal ist das Minus verschwunden und somit haben und werden diese Anleger den Aktienmarkt auch wieder verlassen. Sie werden kaum zurückkehren, selbst wenn die realen Renditen deutlich im Minus liegen. Börsen sind keine Einbahnstraßen, weder nach oben, noch nach unten. In den letzten Jahren haben einige Märkte nach oben übertrieben. Aktuell scheint es, dass so ziemlich alle Märkte nach unten übertreiben. Langfristig werden Aktien weiterhin eine der attraktivsten Anlageformen bleiben. Die aktuelle Trendwende dürfte allerdings von einem Favoritenwechsel begleitet werden.
Was können Anleger aktuell tun?
Sie sollten auf aktive Fondsmanager setzen, denn: Was ist ein Fonds? „Eine der besten Möglichkeiten, Profis damit zu beauftragen, mein Geld zu vermehren, ohne dass ich dafür arbeiten muss.“ (Björn Drescher). Genau das können Anleger perfekt für sich nutzen. Gegenüber passiven Indexfonds (ETF) bieten aktive Fonds Anlegern viele Vorteile. ETFs setzen vollinvestiert auf die Vergangenheit. In einem Indexfonds sind die Gewinner der Vergangenheit am stärksten gewichtet und das sind häufig Wachstums- und v.a. Technologiewerte. Die massive Geldflutung mit einem starken Rückenwind insbesondere für Technologie-Werte fällt nun weg. Die extrem aufgeblähte Blase scheint sich nun zu entladen. Das kann sich noch einmal deutlich beschleunigen, wenn deren Anleger realisieren, dass die Erholung in einer V-förmigen Entwicklung ausbleiben wird.
Aktive Fondsmanager agieren und reagieren
Aktive Fondsmanager, die nennenswert mit ihrem eigenen Geld in ihren Fonds investiert sind, agieren und reagieren. Zum einen haben nicht wenige von ihnen in dieser unsicheren Marktphase eine hohe Cash-Position bzw. Absicherungen aufgebaut. Aktuell differenzieren die Marktteilnehmer nicht, ob die massiven Kursverluste bei einzelnen Unternehmen gerechtfertigt sind. So haben auch sehr starke Firmen derzeit übermäßig Verluste verbuchen müssen. In so einem Marktumfeld ist es verantwortungsvoll, nicht auf „Teufel komm raus“ zu kaufen und möglicherweise in ein fallendes Messer zu greifen. Das gilt insbesondere dann, wenn sie als Fondsmanager Verantwortung für Kundengelder übernommen haben. Des Weiteren haben aktive Fondsmanager die Zeitenwende an den Börsen realisiert. Sie wissen, dass die Gewinner der letzten 10 Jahre wohl nicht die Gewinner in den nächsten 10 Jahren sein werden und haben und werden ihre Fonds dementsprechend positionieren und sehr selektiv investieren.
Sollen Anleger die Reißleine ziehen?
Sollten Anleger, die ihr Geld langfristig investieren also aktuell noch die Reißleine ziehen? Das kommt darauf an. Sind sie in passiven Fonds wie ETFs investiert - dann ja. ETFs besitzen dann nicht die Möglichkeit, um ihre Zusammensetzung an das geänderte Marktumfeld anzupassen. Sie können keine höhere Cash-Position aufbauen, um die Verluste abzufedern. Noch verfügen sie dann über die notwendige Liquidität, um tolle Gelegenheiten wahrnehmen zu können: wenn die Märkte wieder gen Norden drehen, um dann hochwertige Qualitätsunternehmen zu sensationell günstigen Preisen kaufen zu können. Und genau das werden gute Unternehmen auch in Zukunft tun, ihre Kurse werden steigen.
Langfristig geht es darum Aktien gut zu kaufen
Der Erfolg von Anlageentscheidungen wird verstärkt davon abhängig sein, was man kauft und verkauft. Die Stärken aktiven Fondsmanagements sollten somit klar im Fokus stehen. Um es mit den Worten von Peter E. Huber, dem Grandseigneur der Investmentbranche zu sagen: „Man sollte keine Aktien kaufen, denen „die Zukunft gehört“. Merke: Auch die feinste Wachstumsaktie und der beste Qualitätswert sind kein gutes Investment, wenn sie zu hoch bewertet sind. An der Börse geht es nicht darum, gute Aktien zu kaufen, sondern Aktien gut zu kaufen.“ Haben Anleger hingegen auf aktive Fonds gesetzt, besteht eine große Chance, langfristig eine gute Rendite zu erzielen, um die eigenen Anlagewünsche zu erreichen. Ob die gewichteten aktiven Fonds zu Ihren Anlagezielen passen, können Sie am besten von einem unabhängigen Berater prüfen lassen.
Quelle: https://www.invers-gruppe.de/download.script?id=65461