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Risiken von ETFs

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Apr 10 2017

Risiken von ETFs

Seit geraumer Zeit werden Verbraucherschutz und Medien nicht müde kostengünstige ETFs zu bewerben. Der ETF ist ein Indexfonds, in dem ein bestimmter Markt, beispielsweise der deutschen Leitindex DAX oder der amerikanischen Dow Jones nachgebildet wird und somit auch alle Katastrophen, die sich darin befinden. Hierzu wird in die dem jeweiligen Index zugrunde liegenden Wertpapiere in deren Gewichtung investiert. Doch wie so häufig im Leben gilt: Was wenig bis nichts kostet, ist oft auch wenig bis nichts wert. Bei dem ganzen Hype um Indexfonds werden die inzwischen größer werdenden Gefahren ausgeblendet, die damit einhergehen. Übernehmen die sogenannten Verbraucherschützer die Verantwortung, wenn Anleger Verluste erleiden?

Indizes investieren prozyklisch

Die meisten Indizes sind kapitalisierungsgewichtet und agieren somit absolut prozyklisch.  Als Beispiele für die Problematik der ETFs stehen stellvertretend die Kursverläufe von K+S und ProSiebenSat1. Die Aufnahme von K+S in den DAX erfolgte im Spätsommer 2008 und damit musste jeder ETF kaufen, der diesen Index abbildet. Seither hat die Aktie nahezu 70 Prozent ihres Wertes verloren und ist im März 2016 aus dem DAX geflogen – ein immenser Verlust für passive Investoren. Als Nachfolger wurde ProSiebenSat1 aufgenommen. Dieser Anteilsschein hat seit Anfang 2012 über 240 Prozent zugelegt und somit die notwendige Marktkapitalisierung zum Eintritt in den elitären Kreis der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften erreicht. Von diesem Kursanstieg hatte der Anleger in einem DAX-ETF nichts. Seit ihrer Aufnahme hat der Wert in der Spitze allerdings fast 35 Prozent verloren. Ein aktiver Manager, der die Positionen in seinem Fonds wählen kann, berücksichtigt ganz bewusst solche Ereignisse.

ETFs kaufen Märkte blind

Ein Indexfonds deckt einen Markt ab und damit auch alle Problemfälle, die sich darin befinden. Ist das in der derzeitigen Situation sinnvoll? Die Anzahl der ETFs ist rasant gewachsen und für viele Privatanleger vollkommen undurchschaubar. Vor allem gibt es inzwischen bei einer Vielzahl der ETFs ein Problem mit mangelnder Liquidität. Und das wird insbesondere dann gefährlich, wenn es an den Märkten wieder einmal abwärts geht.

Alternative: aktiv gemanagter Aktienfonds

Ist es nicht sinnvoller, einen aktiven Fondsmanager zu beauftragen, der selbst der größte Kunde in seinem Fonds ist und die Unternehmen hinsichtlich Qualitätskriterien umfassend analysiert? Wenn dann feststellt wird, dass der faire Wert deutlich über dem aktuellen Börsenkurs liegt, kann Qualität zu einem günstigen Preis erworben werden. Das bringt langfristig Rendite. Finden sich keine Firmen, die hochwertig und preiswert sind, werden im Zweifel die Füße stillgehalten und höhere Cash-Positionen aufgebaut. Das gibt einen Puffer, wenn es an den Märkten abwärts geht und genügend liquide Mittel stehen zur Verfügung, um nach einem Kurssturz Unternehmen zu interessanten Bewertungen einzukaufen. Ein aktiver Fondsmanager kann Schwankungen zu seinem Vorteil nutzen. Diese Möglichkeit hat ein passiver Indexfonds nicht.

ETFs nur in Ausnahmesituationen sinnvoll

Die Gewichtung eines Indexfonds macht nur dann Sinn, wenn eine bestimmte Region oder Branche komplett überverkauft ist und sich somit hier kurzfristig Chancen auf eine Gegenbewegung ergeben. Das nennt sich bewusstes Eingehen einer Wette und hat mit langfristiger Geldanlage herzlich wenig zu tun. Nach meiner Meinung wird sich die Geiz-ist-geil-Mentalität vieler Anleger, die ETFs kaufen, nur weil sie kostengünstiger sind als aktiv gemanagte Investmentfonds, langfristig negativ auswirken.

 

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