Risikoklassen
Unter der Risikoklasse versteht man die Einschätzung der Risikobereitschaft einer Person, die ihr Geld in eine Kapitalanlage investiert. Risikoklassen werden durch Banken und Online-Broker definiert, um anhand der Anlageerfahrung und der Risikobereitschaft des Anlegers den Beratungsbedarf abzuschätzen. Hierzu sind sie laut Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet. Quelle: Wikipedia
Basis ist eigenes Risikoprofil
Der Aufbau eines persönlichen Portfolios muss sich am eigenen Risikoprofil orientieren. Darauf basierend werden die Anlageprodukte der richtigen Risikoklassen gewählt.
Das geringste Risiko besteht bei den klassischen Bankanlagen wie Festgeld, Tagesgeld oder Spareinlagen. Bei Wertpapieren in höheren Risikoklassen ergibt sich ein gewisses Verlustrisiko. Das hat unterschiedliche Gründe, z. B. eine höhere Volatilität (Schwankung) oder eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit. Deshalb wird hier vom Anleger zum eigenen Schutz eine entsprechende Anlageerfahrung erwartet. Die höchste Risikoklasse enthält Anlageformen wie Futures (Termingeschäfte), die zu einem Totalverlust führen können, jedoch hohe Renditen versprechen. Europäische Standardaktien, wie die DAX-Werte, liegen in der Mitte.
Kenntnis der Risikoklassen
Wichtig für den Aufbau eines zum eigenen Risikoprofil passenden Portfolios ist die Kenntnis darüber, welche Formen der Geldanlage welcher Risikoklasse zugerechnet werden.
Die bestehenden Risikoklassen für Kapitalanlagen werden von ihren Erstellern frei definiert, da keine genauen gesetzlichen Vorgaben bestehen. Sie weichen somit in Details voneinander ab. Im täglichen Gebrauch teilt man Investmentmöglichkeiten daher meist auf fünf Risikoklasse auf, welche die Renditechancen und das Risiko der jeweiligen Anlageform anzeigen:
Risikoklasse 1: Festgeld, Tagesgeld, Termingeld, Spareinlagen, Pfandbriefe, europäische Geldmarktfonds, offene Immobilienfonds Deutschland und Europa
Risikoklasse 2: festverzinsliche Wertpapiere, Anleihen mit guter Bonität EU-Raum, Rentenfonds Europa, Geldmarktnahe Fonds, Garantiezertifikate, offene Immobilienfonds EU-Ausland, defensive Mischfonds
Risikoklasse 3: Anleihen mittlerer Bonität Euro-Raum, Währungsanleihen hoher Bonität, aktienlastige Mischfonds, Aktien (Standardwerte) und Aktienfonds EU, internationale Rentenfonds, Genussscheine, internationale Aktienfonds Standardwerte
Risikoklasse 4: Währungsanleihen mittlerer Bonität, Aktien und Aktienfonds mit Nebenwerten, Zertifikate
Risikoklasse 5: Spekulative Anleihen, Optionsscheine, Futures, Optionen, Aktienfonds aus den Emerging Markets, Aktien Nebenwerte
Zeitlicher Horizont
Wichtig ist auch der zeitliche Horizont, in dem das Kapital investiert werden soll. Hier wird unterschieden in die Bereiche kurz-, mittel- und langfristig. V.a. bei Produkten der höheren Risikoklassen ist ein gewisser Zeitfaktor notwendig, um Schwankungen ausgleichen zu können. Für Aktienanlagen wird daher generell ein Laufzeithorizont von 7 Jahren aufwärts empfohlen.
Ausgewogene Mischung
Da keine Anlageform allen Bedürfnissen gerecht werden kann, kommt es auf eine ausgewogene Mischung verschiedener Klassen an. Beispielsweise ist das Festgeldkonto keine Anlage fürs Alter. Im Gegenzug taugt eine Aktie nicht als kurzfristige Anlageform. „Ein gewisses Kapital muss kurzfristig ohne Verluste greifbar sein“, so lautet die Basis jedes Vermögensmanagements. Drei Monatsgehälter gelten als Grundregel dieses sog. „Notgroschens“. Erst danach dürfen Produkte der höheren Risikoklassen dem Depot im ausgewogenen Verhältnis hinzugefügt werden. Den Zusammenhang zwischen Rendite und Verlustwahrscheinlichkeit veranschaulicht das nachfolgende Diagramm:
Quelle: www.investmentsparen.net/risikoklassen.html
Die Auswahl einer Anlage, beispielsweise eines bestimmten Investmentfonds, erfolgt auf Grund von Fakten der Gegenwart und Vergangenheit. Die bisher erwirtschafteten Zahlen stellen aber keine Garantie für die Zukunft dar. Prüfen Sie infolgedessen einmal jährlich mit ihrem Berater die Zusammenstellung ihres Portfolios.
Einige Beispiele in der jeweiligen Risikoklasse und Laufzeit für ratierliche Sparanlagen:
RKL 1 / kurzfristig: FT Accugeld (977020)
RKL 1 / mittelfristig: Monega Short Track (532100)
RKL 1 / langfristig: Carmignac Securite A EUR (A1J0KH)
RKL 2 / kurzfristig: Ethna Global defensiv (A0LF5Y)
RKL 2 / mittelfristig. Ethna Aktiv E (764930)
RKL 2 / langfristig: JYSKE INVEST Stable Strategy Fund (A0B729)
RKL 3 / mittelfristig: FvS Multiple Opportunities (A0M430)
RKL 3 / langfristig: LOYS Sicav – Loys Global P (926229)
RKL 4 / langfristig: Magellan C (577954)
RKL 5 / langfristig: Fidelity Funds (Lux) Asian Special Situations (974005)
Für die zukünftige Wertentwicklung der genannten Fonds wird keine Gewähr übernommen. Die genannten Anlagen sind lediglich als Beispiele in der jeweiligen Gruppe zu sehen und nicht als konkrete Kaufempfehlung. Die Auflistung einiger Investmentanlagen kann eine auf die individuellen Verhältnisse abgestellte persönliche Beratung nicht ersetzen. Eine Haftung für die mittelbaren und unmittelbaren Folgen einer Nachbildung im eigenen Depot ist ausgeschlossen.
Nutzung des Dollar-Cost-Average-Effektes
Generell gilt, dass bei einer ratierlichen Anlage eine höhere Risikoklasse gewählt werden kann. Bei sinkenden Anteilspreisen erhält der Anleger eine höhere Anzahl von Anteilen, die bei steigenden Kursen als Multiplikator dienen können, der sog. Dollar-Cost-Average-Effekt. Bei einer einmaligen Anlage dagegen steht die Wertsteigerung ohne große Schwankungen im Vordergrund.
Einige Vermögensverwalter haben Produkte kreiert, die automatisch Anteile aus Aktienfonds verkaufen und in defensivere Anlagen umschichten, sobald ein festgelegter Wert unterschritten ist. Somit wird hier der Beobachtungsaufwand minimiert.
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