Wie Geld investieren?
Einerseits boomen die Aktienmärkte, auf der anderen Seite erhält man auf Bankenanlagen durch die Niedrigzinspolitik der EZB kaum noch Zinsen. Wie verhält sich aufgrund dieser Umstände der deutsche Sparer? Unverändert, denn das Interesse an Aktien bleibt nach wie vor gering. Vermeintlich sichere Spareinlagen wie Tagesgeld sind jedoch im Vergleich zu 2013 weiter in der Anlegergunst gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Investor Pulse“ – eine der weltweit umfassendsten Umfragen zu den Themen Sparen, Investieren und Ruhestandsplanung. Das britische Marktforschungsunternehmen Cicero Group hat die Befragung im Auftrag des Investmenthauses Blackrock 2014 das dritte Jahr in Folge durchgeführt. Anlässlich dieser Studie wurden 27.500 Menschen aus 20 Staaten befragt, davon 2.000 in Deutschland.
Wenig Interesse an Aktien
Nach eigenen Angaben sind 19 Prozent der Befragten weniger daran interessiert in Aktien zu investieren, als vor fünf Jahren. Und das, obwohl sich der DAX und andere Indizes in diesem Zeitraum knapp verdoppelt haben. Die restlichen Personen machten hierzu keine Angaben, sind sich weiterhin unsicher oder haben ihre Meinung zu dieser Anlageoption nicht geändert. Umso erstaunlicher ist diese Verhaltensweise, da 35 Prozent die künftige Entwicklung des deutschen Aktienmarktes optimistisch bis sehr optimistisch einschätzen.
Zu großes Streben nach Sicherheit
Laut dieser Umfrage halten sich die deutschen Anleger gegenüber verschiedenen Geldanlagen für aufgeschlossen - gleichzeitig ist jedoch ihre Handlungsweise eher konservativ. Nach eigenen Angaben liegen aktuell im Schnitt 69 Prozent ihres Anlagevermögens auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern. Dies entspricht einer sechsprozentigen Steigerung im Vergleich zum Jahr 2013. Der europäische Durchschnitt liegt hier bei 64 Prozent und weltweit sogar nur bei 50 Prozent. Erstaunlich ist allerdings, dass trotz des aktuellen Niedrigstzinsniveaus 3 Prozent mehr als im Vorjahr auf Spareinlagen vertrauen, das entspricht einen Anteil von 90 Prozent der Befragten. Diese räumen zwar ein Fehlverhalten bezüglich ihrer Kapitalanlage ein, dennoch hält sich der Appetit auf andere Anlageformen in Grenzen. Zu groß ist das Streben nach Sicherheit; dementsprechend sind Anleihen und Aktien in den Portfolios unterrepräsentiert. In diesem Fall bedeutet Sicherheit allerdings Verlust, denn die mickrigen Bankzinsen liegen weit unterhalb der offiziellen Inflationsrate. Zum Verdeutlichen: 69 Prozent des Vermögens liegen auf der Bank bzw. werden bar gehalten, Experten empfehlen hier einen Anteil von max. 30 Prozent.
Deutsche wollen vorsorgen
Die Mehrheit der deutschen Bürger (56 Prozent) nimmt nach eigenen Angaben das Thema „finanzielle AltersVorsorge“ sehr ernst. 79 Prozent glauben die Verantwortung dafür selbst tragen zu müssen. Auch junge Menschen erkennen bereits die Problematik und werfen ihren Blick auf diesen wichtigen Punkt. Sie beginnen im Vergleich mit anderen Europäern früher mit dem Sparen für das Alter. Allgemein positiv kann gewertet werden, dass die Deutschen sich mit dieser bedeutenden Thematik beschäftigen, da sie die Notwendigkeit der finanziellen Vorsorge erkannt haben. Bekanntermaßen ist „Einsicht“ der erste Schritt zur Besserung, in diesem Fall – der Weg in einen finanziell gesicherten Ruhestand. Allerdings muss sich am Anlageverhalten grundlegend etwas ändern, denn wer überwiegend auf niedrig verzinste Spareinlagen setzt, wird sein Ziel nicht erreichen. Stattdessen müssen Anleger die vielfältigen Chancen nutzen, die der Kapitalmarkt bietet.
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