Enteignung droht
Am Donnerstag, 04.09., hat Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), die Senkung des Leitzinses von 0.15 % auf 0,05 % bekannt gegeben. Damit wird es sowohl für den Privat-, als auch für die institutionellen Anleger immer schwieriger, Wertzuwächse zu erwirtschaften. Allen voran betrifft dies die Lebensversicherungsgesellschaften.
Die EZB hat außerdem angekündigt, zukünftig Unternehmensanleihen und Pfandbriefe aufkaufen zu wollen. Sie tritt somit in direkter Konkurrenz mit den Versicherern. Die Renditen dieser Papiere werden dadurch weiter sinken. Das Ziel von Mario Draghi scheint es zu sein, den erzielbaren Zins auf Geld weiter zu senken, vielleicht auf Null.
Sparen wird als unsinnig angesehen
Gleichzeitig werden Kredite noch billiger und viele Verbraucher sehen keinen Sinn mehr im Sparen. Beides führt zu mehr Konsum und somit zu mehr wirtschaftlichem Umsatz. Gibt es auf Bankanlagen keinen Zins mehr, sind auch institutionelle Anleger gezwungen, in die Realwirtschaft zu investieren. Ein weiterer Antrieb für mehr Umsatz und wirtschaftliches Wachstum. Im Umkehrschluss wird Geld immer wertloser, insbesondere im Hinblick auf die Inflation. Die Folge ist, dass Staaten sich auf diese Weise entschulden. Beispielsweise liegt die offizielle Staatsverschuldung in Deutschland bei knapp 2.100.000.000.000 (Billionen) €. Dies geschieht einerseits durch kaum noch zu zahlende Zinsen auf Staatsanleihen, zum anderen wegen sprudelnder Steuereinnahmen aus der Realwirtschaft.
Übertriebene Sicherheit bringt Verlust
Auf der Strecke bleibt allerdings der Bürger, der es versäumt ebenfalls schnellstmöglich in die Sachwerte der Realwirtschaft zu investieren. Besonders hart wird es den Deutschen treffen, für den die Sicherheit bei der Geldanlage in der Vergangenheit immer oberste Priorität hatte. Gefestigt wird diese Einstellung durch selbsternannte Verbraucherschützer, die immer noch zur Anlage in Tagesgeld raten. Welch ein Irrsinn. Nach ihrer Meinung soll der deutsche Sparer für null Zinsen sein Geld der Bank leihen und gleichzeitig noch den Wertverlust durch die Inflation schlucken. Zusätzlich zu diesem garantierten Verlust schocken Vorhaben des internationalen Währungsfonds (IWF). Es wurden Pläne veröffentlicht, die vorsehen, den Anleger bei der nächsten Finanzkrise finanziell zu beteiligen. Wenn man um diese Dinge weiss, muss man sich fragen: Wer schützt die Bürger vor unsinnigen Vorschlägen solch selbsternannter Experten?
Welche Möglichkeiten hat der Sparer?
1) Nichts zu tun
Den Kopf in den Sand stecken bringt in dieser Situation niemanden weiter. Es ist nicht wichtig, jedes Jahr das neuste Smartphone oder das aktuellste Tablet zu besitzen, sondern Rücklagen zu bilden. Gerade die Deutschen laufen in eine Altersarmutsfalle ungeahnten Ausmaßes. Nach aktuellem Stand wird jeder, der gegenwärtig monatlich unter € 2.200 brutto verdient unweigerlich in die Grundsicherung (Altersarmut) rutschen, wenn er nicht selbst vorsorgt.
2) Die eigene Immoblie
Nur tauglich für denjenigen, der sich ein Eigenheim auch leisten kann. Weitere Informationen in folgendem Artikel:/b/35/151/geldanlage-immobilie
3) Weiterhin in Geldwertanlage bleiben
Fakt ist, dass es aktuell keine Garantien gibt, außer der, dass man beim derzeitigen Zinsniveau am Bankenmarkt real Geld verlieren wird. Sei es durch die Inflation, oder die Teilenteignung des IWF, oder auch durch Beides. Bei den Lebensversicherungen wird der geringe Garantiezins zum 01.01.15 auf 1,25 % gesenkt. Im übrigen gilt bei dieser Anlageform der Grundsatz, dass Geldanlage und Versicherung generell von einander getrennt werden müssen.
4) Grauer Kapitalmarkt
In Zeiten sinkender Bankzinsen floriert dieses Marktsegment. Allerdings ist das nur etwas für Anleger, die den Totalverlust ihrer Anlagegelder verkraften können. Als jüngste Beispiele sind zu nennen: Prokon, Infinius, S&K und Bankhaus Wölbern. Es gibt noch weitere undurchsichtige Konstrukten, wie fehlgeschlagene Schiffsbeteiligungen, geschlossene Immobilien-, Solar- oder Windkraftfonds, Genußscheinrechte usw.
Das Bundeskriminalamt (BKA) schätzt den jährlichen Schaden für deutsche Anleger in diesem Marktsegment auf mehrere Milliarden €.
5) Gold, Edelmetalle und Edelsteine
Man kann Edelmetalle weder essen noch trinken und ihr Wert wird im Zuge der wirtschaftlichen Fortschritts überschätzt. Schon morgen kann etwas anderes viel wertvoller sein, beispielsweise Wasser oder saubere Luft. Oder eben eine andere Mineralie, die plötzlich für eine Neuerfindung dringend benötigt wird. Wer weiß das schon?
6) Offene Investmentfonds und Aktien
Selbstverständlich sind Aktien keine risikolosen Geldanlagen. Ein blindes Kaufen, wie damals 1996 bei der ersten sogenannten Volksaktie, der Telekom-Aktie, bringt keinen Erfolg.
Zur Risikominimierung gibt es offene Investmentfonds für alle zeitlichen Horizonte und Neigungen. Vermögende Kunden setzen generell auf einen Kapitalerhalt nach Abzug der Inflation.
Fonds sind Sondervermögen
Investmentfonds sind Sondervermögen – hierauf wird noch in einem separaten Artikel eingegangen. Es wird u.a. in ihren eigenen Verbrauch investiert. Sie wollen morgen noch essen, trinken, duschen, Auto fahren, heizen, in Urlaub fahren usw., sie benötigen weiterhin Kühlschrank, Herd, Fahrrad, PC, Gläser, Strom, Telefon – genau an diesen Dingen sind Sie beteiligt, denn dort wird investiert.
Die Erkenntnis, dass man aus Geld kein Geld machen kann, sondern nur aus Investments in tatsächlich geschaffenen Werten, hat sich in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Andere Nationen sind hier schon wesentlich weiter.
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