Lohnt sich eine Investition in Gold?
Die Corona-Krise hat für neue Rekorde beim Goldpreis gesorgt. Seit Jahresbeginn ist er zeitweilig um rund einem Viertel gestiegen. Eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kostete Anfang Juni mehr als $ 1700. Gleichzeitig verzeichneten die Börsen deutliche Kursverluste. Trotzdem ist Gold alles andere als eine sichere Geldanlage. Viele Experten raten davon ab, mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.
Gold unterliegt großen Preisschwankungen
Zwei Hauptgründe werden dafür genannt. Zum einen unterliegt der Goldpreis heftigen Schwankungen – auch die allgemeinen Abverkäufe in der Krise trafen Gold, es erholte sich jedoch schnell. In den letzten 20 Jahren bewegten sich die Preise zwischen € 300 und 1500, was deutlich zeigt, dass Gold alles andere als eine sichere Geldanlage ist.
Zum anderen notiert der Goldpreis in US-Dollar. Damit ist der Goldkauf zusätzlich auch eine Währungsspekulation auf den Anstieg des Dollarwertes im Vergleich zum Euro. In den letzten 20 Jahren schwankte der Wert eines Euro zwischen rund $ 0,85 und 1,60. Selbst bei einem unveränderten Goldpreis in US-Dollar besteht daher das Risiko, dass Anleger weniger Euro für ihr Gold erhalten, falls der Dollar an Wert einbüßt.
Von Goldfonds bis Goldschmuck
Neben der industriellen Nutzung oder als Schmuck nutzen manche Anleger Gold als Absicherung, eben zur Diversifizierung ihrer Kapitalanlagen. Wer sein Geld in das Edelmetall investieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Auf der einen Seite gibt es Anlageformen wie Goldfonds oder Goldsparpläne. Hier ist darauf zu achten, dass Gold als Gegenwert tatsächlich physisch hinterlegt ist, denn Anleger erhalten nur eine Verbriefung des Emittenten.
Auf der anderen Seite wird Gold von Banken auch in Form von kleinen Goldbarren oder Goldmünzen angeboten. Bei Münzen gilt zu beachten, dass der Preis, den ein Kunde zahlen muss, zum einen wegen der geringen Auflage höher ist als der eigentliche Goldpreis. Zudem erhöht die Verkaufsgebühr den Preis und der Kunde würde bei einem Wiederverkauf vermutlich weniger erhalten. Wichtig: Sie können Goldmünzen in einem Schließfach der Bank lagern (Kosten: meist € 30 bis 60 jährlich) oder zu Hause. Sofern Sie eine Hausratversicherung haben, sollten Sie prüfen, ob die Lagerung zu Hause gegen Diebstahl versichert ist.
Was Goldschmuck betrifft, so muss man wissen, dass dieser in der Regel nicht aus Feingold, sondern lediglich aus einer Legierung besteht. Hier findet sich meist 585-er Gold. Das entspricht einem Anteil des Metalls von 58,5 Prozent. Den meist höheren Wert von Goldschmuck machen meist die Bearbeitung sowie der Gewinnzuschlag des Juweliers aus. Schmuck ist als Anlage daher weniger gut geeignet als Münzen.
Richtig unpraktisch ist Gold jedoch, wenn man eines Tages seinen Lebensunterhalt bestreiten will. Man kann schlecht ein paar Späne für Lebensmittel oder die Miete abkratzen. Beim Vermögensaufbau oder der Altersversorgung kann man allenfalls vermögensverwaltende Mischfonds nutzen, die eine Beimischung von Gold durch Profis vorsehen.